Wie es zum Schlachtruf Nirosta kam

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Meistermannschaft von 1950/51

Es war im Jahr 1932, etwa einige Wochen nach Ostern, als mich mein Vetter anrief, dass die 1. Herrenmannschaft ein wichtiges Pokalspiel hätte. Mitglieder der Jugendmannschaft wollten mich kennenlernen. Hans Georg König empfing uns und sagte: „CR spielt gegen den WHV-Meister ETuF auf dem Hockeyplatz an der Monningstraße“. ETuF war in jener Zeit die beste Mannschaft in der weiteren Umgebung, also absolute Spitze. Damals war unsere Abteilung Raffelberger Hockeyclub. Als die Mannschaft aus dem Umkleide-Eisenbahn-Waggon herauskam, begrüßte uns der linke Verteidiger Goffin mit den Worten: „Ihr seid richtig, heute machen wir den Gegner nass“. (Goffin – mit Spitznamen Filou – war Halb-Inder, hatte sein Ing.-Studium beendet und machte noch ein Praktikum im Versuchslabor bei Krupp. Er imponierte mit einem hellgelben, offenen Austro Daimler-Auto).

Vor dem Spiel wurde normal mit Gruß an den Gegner vor dem Bully ein „Stockheil“ ausgebracht. An diesem Sonntag wurde der Gegner geärgert:

Wir begrĂĽĂźen Schiedsrichter und Gegner mit einem

NIROSTA

ETuF war wirklich verärgert, weil der Sponsor des Gesamtvereins die Firma Krupp war, dessen Emblem – drei rote Ringe – auf der Brust protzte. Wie das Spiel ausging, ist mir entfallen, aber danach luden uns Goffin und Projahn-Mampe auf eine Limonade zum Openair-Restaurant Monning mit Blasmusik ein (so was vergisst man nicht).

Auch in der Zeit von 1933 bis 45 wurde dieser GruĂź beibehalten, die Politik nahm damals keinen AnstoĂź daran.

In der heutigen Zeit sollten sich alle Mannschaften daran erinnern. Sogar die Ur-Opa-Riege der Uhus lässt keine Gelegenheit aus, bei Feiern und sonstigen Gelegenheiten den Traditions-Ruf zu benutzen – und welche Ehre für mich: Ich darf beim dritten Hoch sogar alleine das „Nieieie-rosta“ laut ausrufen.

Also dann: Nirosta Club Raffelberg – rast ich, so rost ich!

Autor: Wim Wahl