WJB Westdeutsche: Leidenschaft und Frust

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Denkbar knapp und äußerst unglücklich hat die Weibliche Jugend B die Westdeutsche Meisterschaft verpasst. In einem packenden Duell gegen den Erzrivalen und Mitfavoriten, den HTC Uhlenhorst Mülheim, mussten sich die aufopferungsvoll kämpfenden Raffelbergerinnen nach einer Reihe von Fehl. –bzw. fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen in der Schlussphase mit 3-4 geschlagen geben. Aber der Reihe nach.

In der der Zwischenrunde ging es zunächst gegen den RHTC Leverkusen und Rot-Weiß Köln. Mit mehreren angeschlagenen bzw. erkälteten Spielerinnen tat sich unser Team gegen jeweils tiefstehende Gegnerinnen schwer. Durch zahlreiche leichte Fehler, ungenau Anspiele und Unkonzentriertheiten machten es die Mädels unnötig spannend und die Spiele blieben lange offen . Letztlich entschied die individuelle Klasse und der Wille, sich nicht kurz Toresschluss um die wohlverdienten Lohn nach einer hervorragenden Saison bringen zu lassen. So wurden Leverkusen mit 3-0 und Köln mit 5-3  mehr niedergerungen als spielerisch geschlagen.

Im Halbfinale ging es dann gegen den gastgebenden Düsseldorfer HC. Wieder so eine gefährliche Konstellation, hatten die Grün-Schwarzen die Hauptstädterinnen in der Saison zweimal deutlich besiegt. Dementsprechend hoch konzentriert und engagiert gingen unsere Mädchen ins Spiel. Nachdem der DHC nach einer kurzen Ecke die schnelle Führung ausgeglichen hatte, übernahmen die Raffelbergerinnen endgültig das Kommando und kamen zu einem letztlich ungefährdeten 5-1 Sieg. Damit war das erste Saisonziel, die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft erreicht. Entsprechend groß war die Erleichterung und Freude bei den Mädels, die sich vom zahlreichen CR Anhang ausgiebig feiern ließen.

So kam es dann zum erwartenden Finale gegen den HTCU. Ähnlich wie die Mannschaft vom CR hatten sich die Uhlen in Ihrer Gruppe souverän durchgesetzt. Von Anfang an entwickelte sich ein hart umkämpftes, rassiges aber immer faires Duell auf Augenhöhe. Nachdem der Uhlenhorsterinnen jeweils die Duisburger Führungen ausgleichen konnten, gingen die Raffelbergerinnen nach einem schön vorgetragenen Konter Mitte der 2. Halbzeit mit 3-2 in Führung und sahen 2 Minuten vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Das letzte aus sich herausholend erstickten unsere Mädels die Mülheimer Angriffsbemühungen und kämpften verbissen um den heiß ersehnten Titel. Leider hatten die beiden Schiedsrichter scheinbar etwas dagegen. Nach einer fragwürdigen kurzen Ecke und einem mit einem „sauberen“ Konter mit hochgespielten Ball  drehten die Mülheimerinnen binnen einer Minute das Spiel. Aber es sollte noch „besser“ kommen. 20 Sekunden vor Schluss, als die Raffelbergerinnen alles nach vorne warfen, wurde nach einem Stockfoul auf kurze Ecke entschieden. Der CR war wieder da, lag doch die Treffquote bei Ecken an diesem Tag bei 100%. Und dann? Während die letzten Sekunden herunterliefen diskutierten die Schiedsrichter und der kreisferne Unparteiische überstimmt seinen Kollegen. Das Spiel war aus. Wut, Trauer und Frust mischten sich untereinander. Ein solches Ende hatte das Spiel nicht verdient. Entsprechend deprimiert schlichen unsere Mädels vom Platz, wurden aber mit tosendem Applaus des CR Anhangs empfangen. So wurde dann schnell aus Trauer Trotz und beim gemeinschaftlichen Abendessen im Club wurden schon wieder Pläne für die am 20./21. Februar beim Club an der Alster in Hamburg stattfindenden Deutschen Meisterschaften geschmiedet. Aufgeben gibt es bei dieser Truppe nicht. Heute ist nicht aller Tage, die WJB kommt wieder, keine Frage!

Bericht: Ricardo Rodriguez