WU18 verteidigt Deutschen Vizemeister-Titel
Bericht: Stefan Mauer
Fotos: Tom Gans
Weibliche U18 Mannschaft des Club Raffelberg begeistert durch Team- und Kampfgeist in der höchsten Jugendklasse
Nach dem Abschluss der Zwischenrunden steht fest: die WU18 des CR hat als einziges Team aus dem Westen ein Final-Four Ticket gelöst. Gegner sind der gastgebende Harvesterhuder THC, die Zehlendorfer Wespen und Frankfurt 80.
Im Halbfinale geht es gegen die Frankfurter Mädels, die sich ihre erste Endrundenteilnahme überhaupt erkämpft hatten: durch Siege gegen keine geringeren als die Uhlen aus Mülheim und Hamburg. Sowohl Wetter als auch der total schlammige Platz erinnern mehr an das Wunder von Bern als an ein Halbfinale der Deutschen Hockeymeisterschaft. Mit deutlich mehr Ballbesitz dominieren die Raffelbergerinnen das Geschehen und gehen Mitte des ersten Viertels durch eine schöne Einzelleistung von Sarah Gehring in Führung. Das zweite Viertel verläuft ähnlich, ohne dass etwas Spürbares dabei herausspringt. Die zweite Halbzeit sieht ein viel offeneres Spiel und plötzlich auch Großchancen auf Seiten der Frankfurterinnen. Sie sind nicht umsonst Hessenmeister geworden und fordern unseren Mädels alles ab. Richtig brenzlig wird es bei zwei Ecken, die aber beide entschärft werden. Die Schlusssirene macht es offiziell: Finale!
Ähnlich ausgeglichen ist das andere Halbfinale zwischen dem HTHC und den Wespen aus Berlin. Das Spiel bleibt lange torlos, ehe im letzten Viertel eine umstrittene 7m Entscheidung nach einer Ecke die Hamburgerinnen in Führung bringt. Die Berlinerinnen antworten ihrerseits mit einer verwandelten Ecke und erzwingen Shoot-outs. Selbst jetzt dauert es bis zur letzten Schützin, ehe der HTHC mit 5:4 den glücklicheren Ausgang erwischt.
Damit steht der Finalgegner fest. Der Harvesterhuder Tennis und Hockey Club hat sich unter der Führung des ehemaligen Welthockeyspielers Michael Green im Juniorenbereich zu einem der erfolgreichsten Vereine Deutschlands entwickelt. Die WU18 hat 2021 den blauen Wimpel gewonnen, ist 2022 erst im Halbfinale am späteren Meister Bremer HC gescheitert, und die Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs haben die WU16 als Deutscher Hallenmeister beendet.
Trotzdem bekommen die Zuschauer von Beginn an ein enges Spiel zu sehen. Die erste Chance verbucht der CR und es geht intensiv hin und her, mit Großchancen auf beiden Seiten. Die Teams pressen früh, verteidigen körperlich und neutralisieren sich gegenseitig. Eine verwandelte Ecke der Harvesterhuder ergibt den Halbzeitstand von 1:0. Nach der Pause dasselbe Bild, leider mit ähnlichem Ausgang: eine verwandelte Ecke erhöht auf den Spielstand auf 2:0, mit dem es ins letzte Viertel geht. Auch der CR erarbeitet sich Ecken, doch leider fehlt das nötige Quentchen Glück und sie verfehlen ihr Ziel. Auf der Gegenseite bringt eine neuerliche Ecke und ein anschließender Siebenmeter die vermeintliche Vorentscheidung zum 3:0. Wer jetzt Resignation erwartet hatte, wird eines Besseren belehrt. Die Raffelberger zeigen eine unglaubliche Energieleistung und starten einen Sturmlauf auf das Hamburger Tor. Leider will der Ball nicht hinein, selbst Großchancen segeln knapp vorbei oder werden von der Torhüterin geblockt, bis endlich auch eine Raffelberger Ecke zum Tor führt (Lara Meyer). Der Anschlusstreffer mobilisiert die letzten Reserven. Die Hamburgerinnen müssen gegen Ende sogar 5 Minuten in Unterzahl überstehen und halten verzweifelt dagegen. Selbst Hamburger Fans sagen, dass sie für nichts garantiert hätten, wenn noch ein Viertel zu spielen gewesen wäre, doch so reicht es am Ende leider nicht: das Wunder von Hamburg ausgeblieben.
Die Raffelbergerinnen nehmen den Vizemeistertitel wieder mit nach Hause #vizetitelverteidigung. Den zweimal in Folge zu gewinnen, ist eine Riesenleistung. Auf der Rückfahrt im Bus überwiegt die Freude über das Erreichte bereits den Frust über das Verpasste und im Club wird die Truppe trotz später Stunde am Sonntagabend noch von Family and Fans empfangen und zusammen mit zwei Geburtstagskindern hochleben gelassen.
Das Fazit stammt von den 3. Damen: „CRönchen richten und weitermachen“ – schließlich ist die Hallensaison „another chance for one last dance“
NIROSTA